FFW Untermenzing

Das Ausrückegebiet der Abteilung Allach umfasst den gesamten 23. Stadtbezirk Allach-Untermenzing. So wollen wir nachstehend, auf die über 70 jährige Geschichte der ehemaligen Freiwilligen Feuerwehr Untermenzing hinweisen.

Bevor wir uns aber der Geschichte der ehemaligen Freiwilligen Feuerwehr Untermenzing widmen, stellen wir einen großen Dank voran. Die hier aufgeführten Informationen und Bilder der Freiw. Feuerwehr in Untermenzing stellt uns Herr Andreas Reupold zur Verfügung. Er hat diese in seinem unveröffentlichen "Heimatbuch Untermenzing" festgehalten.

Herzlichen Dank.

Gründung im Jahre 1878

Die ehemalige Freiwillige Feuerwehr Untermenzing ist im Jahr 1878 gegründet worden.

Die Gründungsmitglieder waren:

Brandl Josef   (Gastwirt auf der Schwaige)
Grandl Johann Georg          (Schmotzbauer)
Hintermeier Matthias(Lucklbauer und Bürgermeister)
Hintermeier Martin(Koaserbauer)
  

Die Feuerwehrmänner verrichteten ihren Dienst anfangs einige Jahr in Zivilkleidung, erst allmählich kamen für die Steiger Gurte mit Karabinerhaken und Leinen, Helme aus Messing (nach dem Vorbild der Münchner Feuerwehr), sowie einheitliche Uniformen zur Einführung. Die Ausrüstung zur Gründerzeit beschränkte sich auf eine Leiter mit Stützstangen sowie eine Druckspritze.

1925 erfolgte eine Erneuerung der Löschgeräte. Die Untermenzinger Feuerwehr bekam nun eine mechanische Schubleiter, einen Mannschaftswagen, Saug- und Druckspritze, drei Hydrantenaufsätze, Schlauchhaspel sowie verschiedene Rettungsgegenstände.

Zwischen 1903 und 1920 gab es in Untermenzing zwei Brände, die sich beide 1912 ereigneten.

Ehrungen

Am 24.06.1884 stiftete König Ludwig II. von Bayern in Anerkennung der vielfach bewährten Dienste der bayr. Feuerwehren, für 25-jährige treue Dienstleistungen ein besonderes Ehrenzeichen.

Diese Auszeichnung erhielten im Jahr 1910 nachstehende Löschkameraden aus Untermenzing:

 

Eisele Andreas

(Schuhmacher)

 

Forstner Franz

(Grasmoarbauer)

 

Grandl Johann

(Landwirt)

 

Hintermeier Matthias

(Neumooarbauer)

 

Höfner Georg

(Oberländerbauer)

 

Ostermair Anton

(Schneiderullibauer)

 

Schmid Josef

(Ballaufbauer)

 

Zacherl Korbinian

(Maurergaberlütler)

1911:

Schnellbögel Josef

(Platzmeister)

 

Zacherl Johann

(Landwirt)

1913:

Kuney Franz

(Hobelmeister)

1916/17:

Angermeier Georg

(Gütler)

 

Alz Jakob

(Lucklbauer)

 

Engl Eduard

(Fabriknachtwächter)

 

Hintermeier Martin

(Koaserbauer)

 

Höfner Josef

(Sägearbeiter)

 

Sattler Josef

(Sterrhofbauer)

     

Auf dem Bezirksfeuerwehrtag am 25.05.1924 in Allach wurde das Ehrenzeichen für 40-jährige Dienstzeit an folgende Löschkameraden aus Untermenzing verliehen:

       

Alz Jakob

   

(Lucklbauer)

       

Forstner Franz

   

(Grasmoarbauer)

       

Schmid Josef

   

(Ballaufbauer)

 

Mit der Ehrenurkunde vom 06.01.1931 wurde Josef Hintermeier, Austragsbauer zum Noder, in Anerkennung für 50-jährige Dienstzeit, zum Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Untermenzing ernannt.

Kriegs- und Nachkriegszeit

1940 bekamen die Löschkameraden unserer Feuerwehr neue Uniformen, die vom Schneidermeister Anton Flemmer aus Waldtrudering angefertigt wurden. Im Rahmen der Löschaufgaben waren für alle Feuerwehren Ausrückungsbezirke festgelegt. Die Untermenzinger Feuerwehr leistete dabei im Brandfall Löschdienste in folgenden Nachbargemeinden: Allach, Aubing, Langwied, Lochhausen, Ludwigsfeld, Moosach und Obermenzing.

1942 gab es im Löschbezirk München-Land 52 Feuerwehren. Darunter nahm die Untermenzinger Feuerwehr mi 50 Löschkameraden eine Löschgruppe von mittlerer Stärke ein.

Am Kriegsdienst 1914-18 nahmen auch 43 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr von Untermenzing tei. Von ihnen sind 6 gefallen, 2 wurden vermisst, viele wurden verwundet, manche mehrmals. Auch der II. Weltkrieg lichtete die Reihen unserer Feuerwehr, sodass 1952 nur noch 10 aktive Feuerwehrmänner zur Verfügung standen.

Auflösung

Im gleichen Jahr wurde das Löschwesen in München neu geordnet. Vorgabe war nun, dass eine Löschgruppe mindestens 18 aktive Mitglieder haben musste. Da es in Untermenzing nur noch 10 Löschkameraden gab, wurde der Feuerwehrdienst in unserer Gemeinde eingestellt und die Löschaufgaben den Nachbarwehren übertragen.

Wo die vorhandenen Löschgeräte und die Standarte der ehemaligen Freiwilligen Feuerwehr Untermenzing verblieben sind, weiß heute niemand mehr.

Hinweise auf unsere einstige Feuerwehr in Untermenzing geben neben dem Feuerwehrhaus, das 1884 von der Gemeinde Untermenzing errichtet wurde, noch einige Bilder, eine Ehrenurkunde, eine Sammelliste der Mitglieder zum Tag der Polizei vom 08.02.1942, eine noch vorhandene Uniform von 1940 sowie ein Kassenbuch, das bis zum 28.01.1942 vom letzten Kommandanten Josef Forstner geführt wurde.

Übung

Anlässlich einer Feuerwehrübung am Haus der Schreinerei Hipp, damals Zwingerstr. 8 (heute Hortigstr. 8), entstand ein Bild, das 13 Löschkameraden der ehemaligen Feuerwehr mit ihrer Standarte zeigt. Lange musste ich den Übungsort suchen, denn die herumliegenden Feuerwehrschläuche auf der damals noch unbefestigten Straße ließen den Ort der Übung nahe der Würm vermuten. Erst als zufällig ein Bild des früheren Hipp-Hauses in meine Hände kam, ergaben Nachforschungen, dass das Wasser für den Einsatz dem nahen Löschweiher der Firma Krauss Maffei entnommen wurde.

1

Huber Josef

(Sohn von Nr. 8, Schmiedemeister)

 

2

     

3

     

4

     

5

Forstner Martin

   

6

Leopold Hans

   

7

     

8

Huber Rudolf

(Vater von Nr. 1, Zeugwart der Feuerwehr, Schmiedemeister)

 

9

Grandl Matthias

(Schmotzbauer, Standartenführer)

 

10

Ziegler Josef

(Schusterbauer)

 

11

Forstner Rudolf

(Sohn von Nr. 12, Schäfflermeister)

 

12

Forstner Josef

(Vater von Nr. 11, Schäfflermeister)

 

13

Grandl Johann

(Bruder von Nr. 9)