„Ich war noch niemals in New York“ ?!

So sang es Udo Jürgens ab dem Jahr 1982 in einem seiner Schlager. Gut 30 Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr München, Abteilung Allach haben seit September diesen Jahres keinen Grund mehr diese Textzeile zu singen, denn sie waren vom 11. bis 17. September Gast in New York City.

Eingeladen vom Komitee der German-American-Parade durfte die Feuerwehr an der jährlich stattfindenden Steubenparade teilnehmen. Als immerhin nur eine von drei bayrischen Gruppen. Die Parade ist die größte Veranstaltung im deutsch-amerikanischen Freundschaftskalender und findet traditionell in der Fifth-Avenue entlang des Central-Parks statt.

Doch bevor es soweit war stand eine ausführliche Besichtigung New Yorks an. Schon die beeindruckenden Hochhäuser in Midtown liesen uns über die Einsatztaktik bei Hochhäusern in München diskutieren. Neben dem Empire-State Building, Rockefeller Center und Trump-Tower ging es auch in die Tiefe mit der Besichtigung der Grand-Central-Station. Tief bewegt besichtigen wir das 9/11 Memorial, welches gerade rund um den 11. September eine sehr spezielle Atmosphäre hatte. Das 9/11 Museum zeigte uns wie tief dieser Tag die Geschichte New Yorks teilt. In vielen Gesprächen wurde uns immer wieder klar gemacht, dass es für die Bewohner New Yorks eine Zeitenteilung gibt: vor dem 11. September und danach. Viele persönliche Begegnungen und Geschichten lassen uns selber nun diesen Tag in einem ganz anderen Licht sehen. Doch dass es immer nach vorne gehen muss, zeigte uns die Auffahrt auf die Aussichtsplattform des neuen One World Trade Centre, welches und einen grandiosen Blick über New York und Umgebung brachte. Die Freiheitstatue konnten wir allerdings nicht nur aus der Ferne besichtigen, sondern auch hautnah.

Zu einem Feuerwehrausflug gehört natürlich auch ein Besuch bei der wohl bekanntesten Feuerwehr der Welt. Wir hatten die einmalige Gelegenheit die Feuerwehrschule des Feuerdepartments NY zu besichtigen. Der Leiter der Schule zeigte uns die verschiedenen Trainingsmöglichkeiten. So verfügt die Schule über einen ganzen U-Bahntunnel mit zwei Zügen oder mehreren Brandhäusern in denen verschiedene Szenarien geübt werden können. Der Besuch einer befreundeten Feuerwache in Queens brachte uns einen kleinen Einblick in die tägliche Arbeit eines New Yorker Feuerwehrlers. Mit über 5.000 Einsätzen jährlich absolviert allein diese Feuerwache mit 2 Autos, ein Einsatzaufkommen welches sicherlich seines gleichen sucht. Und tatsächlich wurde die Wache in unserem 1,5 Stündigen Besuch drei Mal alarmiert. Die New Yorker Feuerwehr verfügt über 400 Berufsfeuerwehrwachen, allerdings nur eine Freiwillige. Eine kleine Gruppe konnte noch das Löschboot "Marine 1" besichtigen. Auch hier zeigten sich die Erfahrungen aus dem 11. September: Das Boot ist gegen ABC-Waffen abgeschirmt. Zum Gedenken an die verstorbenen Kameraden des 11. September trägt das Boot den Namen "343". 343 Feuerwehrleute verstarben an diesem Tag. Mit diesem Besuch schlugen wir einen Bogen zum Jahr 1988, in welchem bereits einige Allacher das Vorgänger Modell des Bootes besichtigten.

Den Abschluss und zugleich Höhepunkt der Reise bildete die Teilnahme an der 60. Steubenparade. Eine grandiose Erfahrung. Es macht uns zugleich auch etwas stolz, unsere Landeshauptstadt und die Freiwillige Feuerwehr München dabei repräsentieren zu dürfen.

Eine Reise, in der wir unsere Gemeinschaft festigen konnten, geht zu Ende. Mit vielen Eindrücken, die wir sicher nie vergessen werden, sind alle wieder gesund in München gelandet. Ein Dank an alle Kameradinnen und Kameraden!!!! Die nächste Reise kommt bestimmt.