Monatelange Vorbereitung neigten sich dem Ende: Denn endlich stand die Abreise an. Um uns allen die Anreise zum Flughafen zu erleichtern, sind wir standesgemäß mit einem Reisebus gefahren. Am Flughafen angekommen konnten wir dank des frühzeitigen Daseins, sehr schnell einchecken. Auch unsere Vereinsfahne, am Vortag gut verpackt, konnten wir unkompliziert als Sperrgepäck aufgeben.
Anschließend ging es ins Airbräu, um vor Abreise nochmal gemeinsam Weißwürscht zu essen.
Planmäßig ging es dann mit der LH410 um 12:15 Uhr nach New York. Ein sehr unterhaltsamer Flug für uns alle stand an.
Aufgrund der Zeitverschiebung landeten wir gegen 15:00 Uhr am New Yorker JFK Flughafen. Anschließend Transfer zum Hotel, Zimmerbezug und ein erster Ausflug in die Häuserschluchten. Aufgrund der früheren Anreise eines unserer Mitglieder, konnten wir im Empire State Building gemeinsam Abendessen. Anstrengender Tag Nr.1 - aber es hat sich gelohnt.
Der erste ganze Tag in New York. Mit unserer Stadtführerin erkundeten wir Midtown Manhattan. Von der 28. Straße ging es zu Fuß rauf bis zum Grand Central Terminal. Vorbei am Empire State Bildung und dem Madison Square Garden. Viele beindruckende Gebäude konnten wir besichtigen.
New York besteht übrigens aus den Stadtteilen Manhattan, Brooklyn, Queens, Bronx und Staten Island und umfasst ca. 8,5 Mio. Einwohner (der Freistatt Bayern hat im Vergleich ca. 13 Mio. Einwohner).
Nachmittags stand der Besuch der Feuerwehrschule von New York an. Etwas ganz besonderes, da nicht viele Feuerwehren diese Gelegenheit bekommen. Schon die Größe der Fläche war ein vielfaches uns bekannter Schulen. Die Feuerwehrleute haben dort die Möglichkeit in einem eigenen Tunnel verschiedene Einsatzszenarien zu üben. Aber auch die verschiedenen Gefahren in unterschiedlichen Geschäftsgebäuden kann einzeln geübt werden. Besonderen Augenmerkt legt die Ausbildung auf terroristische Anschläge, aber auch auf private Bombenbauer. Alles in allem eine sehr interessante Führung.
Bevor wir uns 9/11 widmeten, führte uns unsere Stadtführerin durch Manhattan Downtown. Vorbei an der New Yorker Börse und dem "Charging Bull", konnten wir auch die "Federal Hall" besichtigen, in der der erste Präsident der Vereinigten Staaten, George Washington, vereidigt wurde.
Von dort ging es zur FDNY 9-11-01 Memorial Wall an der Feuerwache 10, welche direkt an den ehemaligen WTC Türmen liegt. Ein kurzes Innehalten, bevor es zum 9/11 Memorial ging.
Die tiefen Becken, welche auf dem ehemaligen Gelände des WTC liegen, erinnern an die über 3.000 Opfer des 11. September 2001 und an den Bombenanschlag von 1993. Die Gedenkbrunnen sind um ca. 30% kleiner als die ehemaligen Türme. Zusammen mit den ersten zwei Baumreihen haben sie allerdings die gante Größe. Es sind Eichenbäume, welche wieder eine besondere Symbolik haben. Danach fuhren wir in das 9/11 Museum hinab. Die Bilder der Opfer, die vielen persönlichen Gegenstände, das verbogene Metall aber auch zerstörte Feuerwehrautos ließ uns nachdenklich werden und über diesen Tag sehr intensiv nachdenken.
Leider ließt uns der nächste Programmpunkt nur sehr kurz im Museum verweilen. Die Aussichtsplattform des One Wold Trade Centre zeigte uns einen grandiosen Blick über die Stadt. Zeigte aber auch, dass es nach jedem Tiefschlag weitergehen muss.
Am späten Nachmittag führen wir mit der Subway nach Queens und besuchten die Feuerwache 305. Das herzliche Willkommen der dortigen Kameraden ließ uns sofort etwas heimisch werden und bei dem besten Kaffee in New York konnten wir unsere Fragen los werden. Dank einiger guter Übersetzer hatten alle ihren Spaß. Besonders beeindruckt hat uns die gewaltige Anzahl von Einsätzen: Gut 5.000 mal im Jahr wird allein die dortige Feuerwehr alarmiert. Bestätigt haben dies drei Alarmierungen in den fast 2 Stunden, welche wir auf der Wache verbrachten. Nach dem Austausch der Gastgeschenke gingen wir mit dem Captain der Wache in ein naheliegendes Lokal und ließen den Tag bei bester Dudelsack-Musik ausklingen.
Die Freiheitsstatue auf Liberty Island stand heute auf dem Programm. Mit der Fähre ging es auf die Insel. Vielen nur bekannt aus dem Fernsehen, war dies auch wieder ein wahres Erlebnis. Das obligatorische Gruppenfoto durfte natürlich auch nicht fehlen.
Für einige ging es nach der Besichtigung weiter nach Ellis Island um das Einwanderungsmuseum zu besichtigen.
Am Abend, pünktlich zum Sonnenuntergang, hatten wir eine Bootstour gebucht, welche uns über den Hudson River führte und die Stadt bei Nacht zeigte.
Eine kleine Gruppe konnte noch das Löschboot "Marine 1" besichtigen. Auch hier zeigten sich die Erfahrungen aus dem 11. September: Das Boot ist gegen ABC-Waffen abgeschirmt. Zum Gedenken an die verstorbenen Kameraden des 11. September trägt das Boot den Namen "343". 343 Feuerwehrleute verstarben an diesem Tag. Mit diesem Besuch schlugen wir einen Bogen zum Jahr 1988, in welchem bereits einige Allacher das Vorgänger Modell des Bootes besichtigten.
Heute führte uns der Tag mit anderen deutschsprachigen Gruppen, welche an der Parade teilnehmen, bei der offiziellen Begrüßung der Stadt New York zusammen. Dort trafen wir unter anderem die Gebirgsschützenkompanie Murnau. Nach einer kurzen Ansprache unseres 1. Vorstands überreichten wir auch hier unsere Gastgeschenke: jeweils eine Silbermünze der Feuerwehr München und Allach.
Abends besuchte eine achtköpfige Delegation die Steubenparade-Gala, welche im "The Lighthouse Deck at Chelsea Piers" statt fand.
Endlich ist der große Tag gekommen. Den Abschluss und zugleich Höhepunkt der Reise bildete die Teilnahme an der 60. Steubenparade. Eine grandiose Erfahrung. Es macht uns zugleich auch etwas stolz, unsere Landeshauptstadt und die Freiwillige Feuerwehr München dabei repräsentieren zu dürfen.
Vor der Parade wurde in der St. Patrick’s Cathedral ein Gottesdienst mit dem Erzbischof von New York, Timothy Kardinal Dolan, gefeiert. Beim Auszug wurde durch den Kardinal unser eigens für die Steubenparade angefertigtes Fahnenband gesegnet.
Nachdem Gottesdienst machten wir uns auf den Weg zur Aufstellung. Als Feuerwehr konnten wir in der "First Division - Honored Guests, Parade Officials, Armed Forces, Steuben Associations in Civil Service" marschieren. Ein erhebendes Gefühl, wenn mach durch die Straßen New Yorks unseren Vereinsnamen hört. Leider konnten wir aufgrund der hinter uns fahrenden Feuerwehrautos, welche allesamt mit Horn fuhren, die vor uns marschierenden Militärmusikkorps nicht hören.
Nach der Parade versammelten sich die Gruppen im Central Park zum "Oktoberfest". Natürlich nicht zu vergleichen mit dem Original, aber wir hatten unseren Spaß.
Abends wurden wir noch in die bayrische Wirtschaft "Zum Schneider" eingeladen. Mit unseren Goaslschnoizern und den Allacher Buam, konnten wir so den Tag gebührend ausklingen lassen.
Etwas müde vom Vortag, machten wir uns auf den Weg, um am Flughafen Newark in New Jersey unsere Heimreise anzutreten. Eine großartige Woche ging zu Ende, in der wir viel erlebt aber auch viel Spaß hatten und unsere Kameradschaft vertiefen konnten. In gut 7 Tagen New York haben wir es auf stattliche 112 Kilometer Fußweg gebracht.
Mit vielen Eindrücken, die wir sicher nie vergessen werden, sind alle wieder gesund in München gelandet. Um den Jetlag zu umgehen, sind einige Kameraden gleich auf die Wiesn gefahren.
Liebe Kameradinnen und Kameraden,
ich danke euch sehr für die vergangene Reise. Es war ein außergewöhnliches Ereignis. Die gute Kameradschaft, der Zusammenhalt, aber auch das Engagement vieler hat mich sehr beeindruckt. Die 10-monatige Vorbereitung hat sich mehr als gelohnt. Ich freue mich auf die nächsten Ausflüge.
Euer Florian