Presseschau: „Nicht jeder Einsatz ist gleich“

Die Freiwillige Feuerwehr Allach kümmert sich um die Sicherheit im 23. Stadtbezirk.

Wochenanzeiger München vom 10.04.2016

Zweimal pro Woche treffen sich die Feuerwehrleute aus Allach zu einer Übung - unter anderem dabei sind dann Martin Listl, Sebastian Fichtl, André Thinius, Rüdiger Funke, Jörg Leinfelder und Martin Baaske (v.l.).

Zusammen mit der Berufsfeuerwehr München steht die Freiwillige Feuerwehr München Allach rund um die Uhr für die Sicherheit der Menschen im 23. Stadtbezirk zur Verfügung. „Sobald ein Alarm gemeldet wird, bekommen wir die Nachricht zum einen auf unsere Meldeempfänger, die jeder bei sich trägt, und zum anderen per SMS“, erzählt Florian Wimmer. Geht ein Alarm ein, heißt es für die insgesamt 58 Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Allach schnell sein. „Wir ziehen uns dann in der Fahrzeughalle um und besetzen die jeweiligen Fahrzeuge, mit denen wir ausrücken.“ Weil nicht jeder Einsatz gleich sei, stehen den Allacher Feuerwehrleuten unterschiedliche Fahrzeuge zur Verfügung. „Wir verfügen unter anderem über ein sogenanntes Hilfeleistungslöschfahrzeug und zwei reine Löschfahrzeuge“, erklärt der Hauptfeuerwehrmann. „Wenn zum Beispiel eine Katze auf dem Baum sitzt, dann ist das allerdings nichts für uns. Das macht in München die Berufsfeuerwehr. Wir sind ja ehrenamtlich tätig und das würde unsere Kapazitäten übersteigen.“

Grundsätzlich, so erläutert Florian Wimmer, rücke man bei einem Einsatz immer voll besetzt aus. „Alle Kameraden sind aus Allach-Untermenzing. In der Regel sind wir nach einer Einsatzmeldung alle sehr schnell hier.“ Alarmiert wird die Freiwillige Feuerwehr Abteilung Allach, die ihren Sitz an der Ecke Eversbusch-/ Höcherstraße hat, übrigens immer zeitgleich wie die Berufsfeuerwehr. „Weil wir unser Einsatzgebiet am Stadtrand haben, sind wir immer relativ zeitnah vor Ort.“ Bei großen Einsätzen sind die Allacher Feuerwehrleute, bei denen auch vier Frauen Dienst tun, aber im gesamten Stadtgebiet unterwegs. „Wir waren zum Beispiel auch dabei, als vor kurzem in Schwabing die Fliegerbombe entschärft wurde.“ Bei solchen Einsätzen ist die Freiwillige Feuerwehr jeweils für die Evakuierung der Bewohner aus dem betroffenen Gebiet zuständig.

„Kameradschaft ist das A und O“

50 bis 60 Einsätze bewältigt die Abteilung im Schnitt pro Jahr. „Genau sagen kann man das natürlich nicht“, betont Florian Wimmer. „Auffällig ist allerdings, dass die Unwettereinsätze deutlich zugenommen haben.“ Die Einsätze werden im Nachhinein immer besprochen. „Das ist gerade bei ganz schwierigen Einsätzen, bei denen zum Beispiel jemand ums Leben kommt, wichtig. Wir kennen uns untereinander sehr gut und helfen uns dann in Gesprächen weiter. Jeder verarbeitet so etwas unterschiedlich.“ Insgesamt herrsche innerhalb der Mannschaft ein sehr freundschaftliches und vertrauensvolles Verhältnis. „Die Kameradschaft ist das A und O bei der Feuerwehr. Wir sind zwar gut ausgebildet und von der Ausrüstung her gut geschützt, müssen uns in den Einsätzen aber alle aufeinander verlassen können“, sagt der 28-Jährige, der seit 14 Jahren bei der Feuerwehr ist.

„Ein Freund von mir, Sebastian Fichtl, hat schon in der Grundschule gesagt, dass wir mal zur Feuerwehr gehen. Das haben wir mit 14 Jahren dann auch gemacht – erst zur Jugendfeuerwehr und dann eben zu den Aktiven“, erzählt der gebürtige Allacher weiter. „Mir ist der Dienst am Nächsten wichtig. Die ehrenamtliche Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr ist kein Ego-Ehrenamt.“ Drei bis vier Stunden verbringen die Aktiven in der Regel vor Ort. „Der zeitliche Aufwand richtet sich immer auch danach, welche Aufgabe man übernommen hat. Wichtig ist aber auf alle Fälle, dass die Familie und der Arbeitgeber mitspielen und Verständnis zeigen.“

Eng verwurzelt

Gegründet wurde die Allacher Feuerwehr im Jahr 1874. Sie ist im Vereinsleben des Stadtteils traditionell sehr eng verwurzelt. „Innerhalb der Vereine kennt man sich und hilft sich auch gegenseitig“, berichtet Florian Wimmer, der seit drei Jahren auch der Vorsitzende des Fördervereins der Allacher Feuerwehr ist. „Wir pflegen das Miteinander – nicht nur bei uns innerhalb der Feuerwehr, sondern auch mit den anderen Vereinen. Zum Beispiel organisieren wir jedes Jahr das Dorffest.“ Und auch im Nachwuchsbereich ist die Allacher Feuerwehr gut aufgestellt. In der Jugendfeuerwehr der Abteilung sind aktuell zehn Jugendlichen aktiv. „Wir haben einen regen Zulauf“, so Florian Wimmer.

Wer sich ein genaueres Bild über die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr Abteilung Allach machen möchte, kann dies am „Tag der offenen Tür“ am Samstag, 23. Juli, tun. Weitere Informationen können im Internet unter www.feuerwehr-allach.de abgerufen werden.

 

Quelle: https://www.wochenanzeiger-muenchen.de/allach-menzing/nicht-jeder-einsatz-ist-gleich,80207.html